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Kahlschlag in der Palmstraße


Es gibt Dinge, bei denen bleibt einem echt die Spucke weg! Aber von Anfang an.

In Lörrach erleben wir im Sommer immer öfter Temperaturen bei denen das Gras schon während des Zuschauens verdorrt und eine Hitze, die Mensch und Tier schwer zu schaffen macht und Pflanzen und Insekten in ihrer Existenz bedroht.

Die Folgen des Klimawandels sind überall in der Stadt spürbar und es müsste deutlich mehr als bisher dagegen unternommen werden.

Vor allem in der Innenstadt gibt es zu viel versiegelte Fläche, zu wenig Bäume und zu wenig anderes Grün und im Sommer wird die Stadt regelrecht zum Backofen. Schutz und Erholung vor der Sonne und Hitze zu finden, fällt schwer.

Es ist dringend angezeigt, Flächen zu entsiegeln, die Stadt konsequent zu begrünen und sich „den Erhalt jeglichen Grüns“ als Priorität auf die Fahnen zu schreiben, denn auch das kleinste bisschen Grün in der Stadt trägt zum Überleben von Insekten und Vögeln und so zum Erhalt unserer Umwelt bei.

Das alles war unter anderem auch Thema des letzten Ausschusses für Umwelt und Technik (6.7.2023).

Vollmundig stellte die Verwaltung dem Gemeinderat im Rahmen von „Grün und Blau“ und „Masterplan Innenstadt“, ihre Pläne zur Stadtentwicklung und Vorgehen zum Klimaschutz vor. Alles gut und wichtig, doch während für kleinteilige Maßnahmen wie „Bäume im Topf“ (10.000€) viel Geld in die Hand genommen wird, geht andernorts „Business as usual“ weiter. Zu sehen beim Kahlschlag in der Palmstraße.

Wir erinnern uns, kurz vor der Fasnacht, wurden auf Weisung der Stadt, den Bäumen in der Palmstraße, wo einst der Bus gehalten hat, die Kronen abgesägt. Selbst unter dem Umstand, dass die Straße im Umbau ist, stellt sich die Frage nach dem Warum? Warum wurde nicht alles daran gesetzt, die Bäume an dieser Stelle zu erhalten wie auch jetzt, das erneute Grün!? 

Zurück blieben damals nur die um ihre Krone beraubten Stämme. Für uns war das wie eine Baumkastration.

Wochen später schlugen einige der verbliebenen Stämme trotz des Kahlschlags wieder aus und es wurde in der Palmstraße zur Freude von Passanten und Vögeln, die dort zu sehen waren, wieder ein wenig Grün.

„Donnerstags im Ausschuss hatte ich auf die Situation in der Palmstraße hingewiesen und nachdrücklich darum gebeten, das ausschlagende Grün in Ruhe zu lassen. Dienstags komme ich in die Palmstraße und denke ich sehe nicht richtig. Alles, was es dort an Grün wieder gegeben hatte, war weg! Komplett und radikal entfernt bis auf den blanken Stamm! Zu einer Zeit, in dem kein:e Gärtner:in Grün beschneiden würde“. – Sabin Schumacher, Stadträtin

Die Stämme hatten gekämpft und es waren dort wieder grüne Triebe, die Insekten und kleinen Vögeln, die dort ab und an zu sehen waren, etwas Schutz boten. Weder wir noch Bürgerinnen und Bürgern, die auf uns zu kamen, können den Kahlschlag durch die Stadt an dieser Stelle nachvollziehen. Gerade unter dem Aspekt der zu erwartenden Temperaturen, werden solche Aktionen regelrecht als fahrlässig erlebt.

Denn wie soll Klimaschutz funktionieren, wenn die Stadt nicht in allen Bereichen ihr Denken ändert? Wenn es nicht zum „Gesamtkonzept“ gehört, konsequent auf Stadtbegrünung und den Schutz von Stadtgrün zu achten? Es ist doch unser bisheriges Handeln, was uns in diese Lage gebracht hat!

Viel wichtiger als teure Einzelmaßnahmen sind Klimaschutzkonzepte, die von jeder Behörde und städtischen Organisationen umgesetzt werden. Anträge für Entsiegelung und Begrünung zu genehmigen, das allein reicht nicht.

Es ist wichtig, alle Städtischen Angestellten und Unternehmen, die mit der Stadt arbeiten mitzunehmen und sie klimaschutzmäßig zu briefen und zu schulen. Nur wenn Klima- und Umweltschutz zur städtischen DNA werden, wird es funktionieren.

Solche Kahlschläge dürfen sich nicht wiederholen!

Hintergrund u.a.: https://www.loerrach.de/de/Stadt-Buerger/Rathaus-Buergerservice/Stadtnachrichten/Stadtnachricht?view=publish&item=article&id=9774


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