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Chatkontrolle in Absurdistan

Die EU plant eine verpflichtende Chatkontrolle, bei der alle Bürgerkommunikation (Also Chats, E-Mails, Bilder und so weiter) permanent ohne Anfangsverdacht auf illegale Inhalte gescannt werden soll. Eine ausführliche Erklärung dazu findet ihr hier: https://www.patrick-breyer.de/beitraege/chatkontrolle/.

In diesem Text beschäftigen wir uns humorvoll mit den absurden Überwachungsplänen der EU.

Chatkontrolle – Willkommen in Absurdistan!

In Absurdistan ist die verdachtsunabhängige Chatkontrolle schon allgegenwärtig, und der Datenschutz ist ein verbotenes Fremdwort. Nicht nur im Internet sondern auch im Offlineleben ist die Chatkonrolle gesetzlich verpflichtend umgesetzt worden. In diesem fiktiven Land sind die Bürgerinnen und Bürger ständig unter Beobachtung, um sicherzustellen, dass keine illegalen Inhalte ausgetauscht werden. Hier ein paar Beispiele aus dem alltäglichen Leben in diesem absurden Land:

1.) Postboten-Kontrolle: In Absurdistan ist es für Postboten Pflicht, alle Briefe zu öffnen und deren Inhalt auf illegale Inhalte zu überprüfen, bevor sie zugestellt werden. Manchmal schreiben die Postboten sogar eigene Kommentare und Ratschläge auf die Briefe, um den Absendern bei der Selbstzensur zu helfen. Es ist jedoch auch üblich, dass sie sich ein wenig von den Liebesbriefen ihrer Kunden unterhalten lassen.

2.) Schlüsselhinterlegung bei der Polizei: Jeder Bürger von Absurdistan ist verpflichtet, seinen Haustürschlüssel bei der örtlichen Polizei zu hinterlegen. Die Polizei nutzt diese Schlüssel, um nächtliche Schlafzimmerkontrollen durchzuführen und sicherzustellen, dass niemand unerlaubte Aktivitäten oder Träume hat. Sollte jemand von der nächtlichen Kontrolle aufwachen, versichert die Polizei, dass sie nur „ganz leise und vorsichtig“ gewesen sind und wünscht eine „gute Nacht“.

3.) Kaffeehaus-Überwachung: In Absurdistan sind alle Kaffeehaustische mit Mikrofonen ausgestattet, sodass die Kellner gesetzlich verpflichtet sind, die Gespräche ihrer Gäste zu kontrollieren. Wenn ein Gespräch in eine unerwünschte Richtung geht, ist der Kellner verpflichtet, die Gäste darauf hinzuweisen und ihnen stattdessen die „staatlich empfohlene“ Diskussionsthemen vorzuschlagen, wie etwa das Wetter oder die Vorteile der totalen Überwachung.

4.) Kontrolle beim Friseur: In Absurdistan ist es üblich, dass Friseure während des Haareschneidens unauffällig die Kopfhaut ihrer Kunden auf verdächtige Gedanken und Meinungen überprüfen. Sollten sie dabei auf Unregelmäßigkeiten stoßen, sind sie verpflichtet, diese an die Behörden zu melden, die dann geeignete Maßnahmen ergreifen, um die betroffene Person wieder auf „den rechten Weg“ zu bringen.

5.) Tier Kontrolle: In Absurdistan werden sogar Haustiere, wie Hunde und Katzen, zu Spionagezwecken eingesetzt. Durch spezielle Trainingsprogramme werden sie darauf abgerichtet, das Verhalten ihrer Besitzer zu beobachten und verdächtige Aktivitäten zu melden. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Hund seinen Besitzer plötzlich anbellt, weil dieser in einem vertraulichen Telefonat etwas Unerlaubtes gesagt hat.

6.) Fitnessstudio-Überwachung: In den Fitnessstudios von Absurdistan sind alle Geräte mit Kameras und Mikrofonen ausgestattet, um sicherzustellen, dass sich niemand in unerwünschten Gesprächen verliert, während er trainiert. Auch die Umkleidekabinen sind überwacht, um sicherzustellen, dass sich niemand unangemessene Tattoos oder Körperbemalungen zulegt. Bei Auffälligkeiten wird sofort der Fitnesstrainer informiert, der dann ein „klärendes Gespräch“ mit dem betroffenen Mitglied führt.

7.) Die Taxifahrer-Kontrolle: Die Taxifahrer von Absurdistan sind verpflichtet, alle Gespräche ihrer Fahrgäste aufzuzeichnen und an die Überwachungsbehörde zu übermitteln. Bei einer Fahrt in einem absurdistanischen Taxi kann es daher ratsam sein, stets über das Wetter oder die Fahrtstrecke zu sprechen, um Verdachtsmomente zu vermeiden.

8.) Die Zahnarzt Kontrolle: In Absurdistan nutzen Zahnärzte ihre privilegierte Position, um während der Behandlung Informationen von ihren wehrlosen Patienten zu extrahieren. Sie stellen geschickte Fragen, während sie mit ihren Instrumenten hantieren und nutzen die Angst vor Schmerzen, um ehrliche Antworten zu erhalten.

9.) Schuhkontrollen: In Absurdistan sind Schuhe mehr als nur ein modisches Accessoire – sie dienen auch als versteckte Abhörgeräte. Die Schuhsohlen sind mit Sensoren ausgestattet, die Schritte zählen und Gespräche aufzeichnen. Deshalb ist barfuß laufen in Absurdistan strengstens verboten.

10.) Die Toiletten-Kontrolle: In Absurdistan sind alle öffentlichen Toiletten mit Kameras und Mikrofonen ausgestattet, um sicherzustellen, dass niemand unerlaubte Gespräche oder Aktivitäten ausführt. Selbst in diesen vermeintlich privaten Momenten gibt es in Absurdistan keine Pause von der totalen Überwachung.

11.) Babysprache-Kontrolle: In Absurdistan ist es bekannt, dass selbst Babys schon frühzeitig zu Subversivität neigen. Deshalb werden Eltern dazu angehalten, die ersten Worte ihrer Kinder der Regierung zu melden. Experten analysieren dann die Bedeutung dieser Worte und ermitteln, ob das Kind eine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellen könnte. Wenn nötig, erhalten die Eltern eine Anleitung zur „korrekten“ Erziehung ihres Nachwuchses, um potenzielle Bedrohungen im Keim zu ersticken.

12.)Traum Kontrolle: In Absurdistan ist die Regierung besonders besorgt über die Aktivitäten ihrer Bürger im Schlaf. Daher werden spezielle Traumüberwachungsgeräte entwickelt, die es ermöglichen, die Träume der Bürger zu analysieren und mögliche Subversionen frühzeitig zu erkennen. Wer unerlaubte Träume hat, wird zu einem speziellen „Traum-Umerziehungskurs“ geschickt, um seine nächtlichen Fantasien wieder in Einklang mit den staatlichen Vorgaben zu bringen.

Die „Schlafzimmer- und Käse-Kontrolleure“ (SKK)

In der Zukunft hat die EU ihre Chatkontrolle auf das gesamte Offline-Leben ausgeweitet. Die Bürger werden gezwungen, ihre Haustürschlüssel bei der Polizei zu hinterlegen, damit verdachtsunabhängige Schlafzimmer Kontrollen durchgeführt werden können. Die Polizisten sind dazu angehalten, jedes noch so kleine Detail im Leben der Bewohner zu überwachen – selbst das Ablaufdatum des Käses im Kühlschrank. Die „Schlafzimmer- und Käse-Kontrolleure“ (SKK), wie sie liebevoll von der Bevölkerung genannt werden, sind eine Eliteeinheit der Absurdistani-Polizei. Ihre Mission: Sicherstellen, dass das Volk Absurdistans den höchsten moralischen und hygienischen Standards entspricht. Sergeant Schnüffler, ein langjähriges Mitglied der SKK, beginnt seinen Arbeitstag um 23 Uhr – die perfekte Zeit, um die Bürger Absurdistans in ihren intimsten Momenten zu überwachen. Zusammen mit seinem Partner, Kommissar Lauscher, macht er sich auf den Weg, um den nächtlichen Patrouillengang zu beginnen. Zuallererst steht das Kinderzimmer eines jungen Paares auf dem Plan. Die beiden Eltern schlafen tief und fest, als die SKK-Beamten vorsichtig die Tür öffnen und sich an das Bett des schlafenden Kindes schleichen. „Alles in Ordnung hier“, flüstert Sergeant Schnüffler, während Kommissar Lauscher das Kind sanft zudeckt und ein Lächeln auf seinen Lippen hat. Im Hintergrund protokolliert er die Anzahl der Kuscheltiere, um sicherzustellen, dass keine verbotenen Exemplare dabei sind. Das nächste Ziel ist das Badezimmer einer alleinstehenden Frau. „Nicht vergessen, die Zahnbürsten zu zählen“, erinnert Sergeant Schnüffler seinen Partner. „Wir müssen sicherstellen, dass sie keine illegalen Gäste beherbergt.“ Während Kommissar Lauscher die Toilettenpapierrolle überprüft, um sicherzugehen, dass sie richtig herum hängt, untersucht Schnüffler die Duschgel-Flaschen auf verbotene Inhaltsstoffe. Nachdem die beiden Beamten das Badezimmer erfolgreich inspiziert haben, geht es weiter zur Küche. Dort angekommen, öffnen sie leise den Kühlschrank und beginnen ihre routinemäßige Käsekontrolle. „Wir haben einen Übeltäter!“, ruft Kommissar Lauscher plötzlich und hält triumphierend einen abgelaufenen Camembert in die Höhe. Sergeant Schnüffler notiert sich die Verfehlung und fügt hinzu: „Die Bürger müssen lernen, dass sie mit dem Gesetz nicht käsen können!“ In einem Keller entdecken sie schließlich eine illegale Brokkoli-Plantage, die sofort beschlagnahmt wird. „Diese Drogenhändler sind so einfallslos“, sagt Schnüffler kopfschüttelnd, „als ob wir das nicht riechen könnten!“ Nach einer langen Nacht der Schlafzimmerkontrollen, Käseinspektionen und Brokkoli-Beschlagnahmungen kehren Sergeant Schnüffler und Kommissar Lauscher erschöpft in ihre Polizeistation zurück. Dort angekommen, tauschen sie sich mit ihren Kollegen über die skurrilsten und lustigsten Funde des Abends aus. „Eine Familie hatte tatsächlich ein Lama im Wohnzimmer!“, erzählt ein Kollege, der die Nacht in einer anderen Einheit verbracht hat. „Sie sagten, es sei ein besonders flauschiger Staubwedel. Als ob wir das glauben würden!“, fügt er lachend hinzu. Die Mitglieder der SKK-Einheit sind stolz auf ihre Arbeit, auch wenn sie sich über den absurden Charakter ihrer nächtlichen Kontrollen im Klaren sind. Doch sie wissen, dass sie nur das Beste für das Volk Absurdistans tun und dafür sorgen, dass niemand Gefahr läuft, seine moralischen und hygienischen Standards zu vernachlässigen.

Dieser Text steht unter: Creative Commons Namensnennung – Nicht-kommerziell – Keine Bearbeitung
CC BY-NC-ND


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