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Schrill, bunt & politisch – @PiratenBzVFR zeigen Flagge beim Freiburger #CSD (Christopher Street Day)

Christopher Street Day Freiburg 2016 / CC BY SA 2.0 Sabin Schumacher

Christopher Street Day Freiburg 2016 / CC BY SA 2.0 Sabin Schumacher

 

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Christopher Street Day Freiburg 2016 / CC BY SA 2.0 Sabin Schumacher

Zum dritten Mal in Folge, an drei aufeinander folgenden Tagen (08./09./10.07.) wurde wieder der Christopher Street Day in Freiburg veranstaltet. Mit Infoveranstaltungen, Parties und der traditionell dazugehörigen Politparade, die mit über 30 angemeldeten Gruppen eine der größten in ganz Baden-Württemberg war.

Um 15 Uhr startete am Samstagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein der Demonstrationsumzug am Konzerthaus. Dabei tanzten von guter Musik begleitet, gutgelaunt, mehrere tausend kostümierte Demonstranten hinter bunt dekorierten Wagen quer durch Freiburgs Innenstadt. Während des gesamten Weges war das Umzugsspektakel gesäumt von neugierigen Passanten.

Wie in den Jahren zuvor, waren auch die PIRATEN vom Bezirksverband Freiburg wieder dabei, um für die Gleichstellung und Akzeptanz queerer Lebensweisen zu demonstrieren. Zahlreich setzten sie mit wehenden Fahnen ein starkes Zeichen gegen den spürbar zunehmenden gesellschaftlichen Rechtsrucks und die Diskriminierung von homosexuellen Menschen und der LSBTTIQ Community, (lesbisch (L), schwul (S), bisexuell (B), transgender (T), transsexuell (T), intersexuell (I), queer (Q), asexuell (A)).

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CSD FR 2016 / CC BY SA 2.0 Sabin Schumacher

Die PIRATEN setzen sich von jeher für die freie Selbstbestimmung über das persönliche Leben ein. Dabei ist es den PIRATEN ein Anliegen, dass alle Menschen gleichberechtigt und gleichbehandelt in Frieden miteinander leben können. Und das unabhängig von Weltanschauung, Alter, Behinderung, ethnischer Herkunft, Geschlecht oder der sexuellen Identität.

Nach 4 Stunden Umzug und vor Beginn der offiziellen CSD Party, übernahmen auf der Festwiese des Stühlinger Kirchplatzes mehrere Redner das Wort und stellten ihre Forderungen an die Bundesregierung. Dabei standen das Attentat von Orlando/Florida und die polizeiliche Gewalt gegenüber CSD Teilnehmern in Istanbul genauso im Mittelpunkt wie die Forderung nach dem Recht auf „sexuelle Selbstbestimmung“ und die noch immer „nicht erfolgte Rehabilitation der Opfer des 1994 abgeschafften Paragraf §175 StGB„.

Seit dem Kaiserreich (1872) begleitete Paragraf § 175 die deutsche Rechtsprechung in verschiedenen Versionen und ermöglichte allein in den Jahren 1950 bis 1969 die Verurteilung von mehr als 50.000 Männer. Gegen ein Aufhebungsgesetz zur Rehabilitation der Opfer wurden wiederholt verfassungsrechtliche Bedenken angemeldet.

Hoffnung auf Gerechtigkeit gibt es für die Opfer erst jetzt nach mehr als zwanzig Jahren und einem Gutachten der Antidiskriminierungsstelle der Bundesregierung, welches die Aufhebung der Urteile für rechtlich zulässig erklärt. Justizminister Heiko Maas (SPD) hat daraufhin einen Gesetzentwurf in Aussicht gestellt, der außer einer Urteilsaufhebung auch eine Entschädigung für die Verurteilten vorsieht.

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CSD FR 2016 / CC BY SA 2.0 Sabin Schumacher

Sabin Schumacher, Vorsitzende der PIRATEN vom Bezirksverband Freiburg sagt: „Auf Grundlage eines verfassungswidrigen Paragrafen, hat die Bundesrepublik von 1945 bis 1994 mehr als 50.000 Männer verfolgt, verurteilt und ihre Existenzen zerstört. Davon allein gut 10 Prozent in Südbaden. Der Paragraf wurde abgeschafft, die Urteile nicht und die Männer gelten immer noch als Straftäter. Die Bundesregierung muss handeln. Es braucht jetzt schnellstmöglich die Aufhebung aller Urteile zur Rehabilitierung der inzwischen hochbetagten Opfer samt einer Entschädigung. Dass dies nicht bereits vor 22 Jahren geschehen ist, ist ein Unding!“

Die politische Arbeit der Partei stieß während des CSD bei vielen auf Interesse. Abschließend verteilten die PIRATEN noch Rosen an die Teilnehmer der Veranstaltung als Zeichen ihrer Solidarität und Anerkennung.


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