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Ein Kommentar zum Fahrscheinlosen #ÖPNV

Kommentar zum Öffentlichen Nahverkehr  von Sabin Schumacher, Kandidatin für die Piratenden-Württemberg zur Landtagswahl 2016 :

„Eins meiner politischen Lieblingsprojekte ist das Konzept vom „Fahrscheinlosen öffentlichen Personennahverkehr“ (Fahrscheinloser ÖPNV). Ein Modell, würde es hier umgesetzt, auch der Landkreis Lörrach profitieren würde. Grundsätzlich ist der Nahverkehr eine regionale und kommunale Angelegenheit. Träger sind die Kommunen, die ihrerseits den Nahverkehr stark bezuschussen müssen. Hier kann der „Fahrscheinlose öffentliche Personennahverkehr“ eine Chance sein. Das derzeitige Konzept vom ÖPNV erleben viele Bürger aufgrund verspäteter Busse, gestressten Mitarbeitern, zu weniger Linien (fehlender Streckenausbau) als ein unbefriedigendes Angebot. Es fehlt ihnen an öffentlichen Verkehrsmitteln in den Abendstunden (Fahrzeiten!), vor allem an den Wochenenden.

Beim Fahrscheinlosen ÖPNV handelt es sich um ein Umlagenfinanziertes Modell. Wir Piraten wollen diese Kosten auf die Schultern aller Nutzungsberechtigten umlegen, sei es nun durch Steuern, Abgaben oder eine Kombination aus beidem. Übertragen auf den Landkreis Lörrach würde das bedeuten: Alle zahlen in einen Topf. Jeder zahlt den selben Betrag und das nur einmal jährlich. Um ein immer wieder auf kommenedes Missverständnis auszuräumen: Fahrscheinlos bedeutet nicht kostenlos! Busse und Bahnen können nicht kostenlos betrieben werden. Die Fahrzeuge müssen gewartet und das Personal muss bezahlt werden. Deshalb sprechen die Piraten auch gern von ticketlos. Für den einzelnen Bürger wird das im Mittel günstiger, für diejenigen, die auch das Fahrscheinlose ÖPNV-Angebot nicht oder nur sehr selten nutzen, wird es demnach teurer werden.

Langfristig würde sich der Fahrscheinlose öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) aber für die Gesellschaft und Wirtschaft als Gewinn herausstellen. Davon sind die Piraten überzeugt. Durch die Umstellung vom aktuellen System auf das Fahrscheinlose-Modell könnten mehrere Ziele zugleich erreicht werden: Zusammenhängender Lebensraum, z. B. Stadtgebiete werden aufgewertet, da in Ballungsräumen eine stärkere Nachfrage zu einem attraktiveren Angebot führen wird. Darüber hinaus steigert der Fahrscheinlose öffentliche Personennahverkehr die Anziehungskraft unserer Städte auf Besucher und fördert somit den Tourismus. Staat und Wirtschaft profitieren also gleichermaßen. Außerdem wird eine verstärkte Nutzung des ÖPNV dazu führen, dass vormals schwach frequentierte Strecken in ländlichen Gebieten wieder sinnvoll bedient werden können. Da es bereits Erfahrungen mit dem Fahrscheinlosen Nahverkehr gibt, ist bekannt dass Strecken ausgebaut werden können oder sogar neu entstehen. Desweiteren mehr Menschen vom Auto auf den ÖPNV umsteigen, wodurch Umweltbelastungen zurückgehen. Außerdem entfallen die Kosten für Fahrscheinverkauf und -kontrolle. Die dadurch freiwerdenden Mitarbeiter der Fahrscheinkontrolle können zur Verbesserung des Service eingesetzt werden. Zudem sind Mehreinnahmen zu erwarten. Der ÖPNV benötigt weniger bis gar keine Zuschüsse mehr und  Personal kann besser bezahlt werden. 

Gut geeignet sind hier kleinere oder mittelgroße Städte, deren ÖPNV-Systeme aufgrund ihrer Insellage nicht mit anderen Großstädten vernetzt sind. So könnte auch Lörrach geeignet sein. Im Erfolgsfall könnte der Modellversuch schrittweise landesweit ausgedehnt werden. Durch dieses Modell wird sich die Mobilität eines jeden Bürgers auf Dauer erhöhen. Zudem können wir über den Fahrscheinlosen ÖPNV die Teilhabe auch sozialschwächerer Mitbürger garantieren. Nicht zuletzt ist der Fahrscheinlose Nahverkehr ein Konzept, dessen Einsatz ernsthaft überlegt werden sollte, will man zukünftig ein umweltfreundliches als auch ressourcenschonendes Verkehrsangebotes entwickeln.


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